Versetzte Montage
Für die Gestaltung des ansonsten weiß verputzten Gebäudes prägend sind zahlreiche große Vorsprünge, die sich aus der Platzierung der Module ergeben. „Normalerweise setzt man die Module ja bündig übereinander und so sieht man einem Gebäude meist gar nicht mehr an, dass es sich um einen Holzmodulbau handelt“, erläutert Ripperda. „Aber wir wollten unterstreichen, dass wir an diese Art zu bauen glauben.“ So entstand die Idee, einige der Module nach außen versetzt zu montieren und sie so sichtbar zu machen.
Alle Vorsprünge wurden mit 8 mm dicken Rockpanel Fassadentafeln der Serie „Woods“ im Design Erle beplankt. Da auch die Tragkonstruktion für diese Bekleidung natürlich aus Holz besteht, wurden die Tafeln mit Schrauben befestigt. Montiert hat sie die Schwerdt Bauelemente GmbH & Co. KG aus Lingen.
Wartungsarm und pflegeleicht
Ripperda empfahl „Rockpanel Woods“, weil diese Tafeln zwar Holz zum Verwechseln ähnlich sehen, aber ohne jede Wartung ihre ursprüngliche Farbigkeit auf allen Seiten der Fassade behalten. „Natürlich wollten wir auch durch die Wahl der Fassadenbekleidung unterstreichen, dass dieser Neubau in Holzmodulbauweise entstanden ist“, erklärt Ripperda, „aber wir wollten zugleich eine besonders wartungsarme, pflegeleichte Fassadenbekleidung. Schließlich haben wir ein Bürogebäude erreichtet, das leicht und wirtschaftlich zu erhalten sein soll.“ Insgesamt wurden rund 200 m2 mit „Rockpanel Woods“ bekleidet. Leichte Verschmutzungen können von den Tafeln einfach abgewaschen werden.
UV-beständig ohne Nachbeschichten
„Holzfassaden haben zwar Charme, verändern sich aber unter Bewitterung“, erklärt der erfahrene Bauingenieur weiter. Auch dies sei ein Grund für die Entscheidung pro Steinwolle-Tafel. „Unbeschichtetes Holz vergraut, wenn es feucht wird, und trocknet aus, wenn es stark von der Sonne beschienen wird. Nach wenigen Jahren sieht ein Gebäude dann plötzlich ganz anders aus als am Tag des Einzugs.“ Das sei nicht jedermanns Sache. Deshalb spreche er diesen Aspekt auch bei Bauherren an. Mit Lasuren oder Lacken beschichtetes Holz müsse regelmäßig gewartet, alle paar Jahre geschliffen und neu lackiert werden. Spätestens dann sei es leider auch nicht zu mehr zu recyceln und einfach zu entsorgen.
Recycling gesichert
Rockpanel Tafeln bestehen aus gepresster Steinwolle und können beim Rückbau eines Gebäudes geschreddert, zerflockt und zu neuer Steinwolle-Dämmung verarbeitet werden. Da im Kupol-Ofen, in dem Steinwolle geschmolzen wird, über 1.000° Hitze herrschen, verbrennt die industriell aufgebrachte Lackierung der Tafeln dort rückstandslos.
Doch an den Rückbau des Gebäudes müsse man kurz nach dem Einzug nun wirklich noch nicht denken, schmunzelt Ripperda. Viel wichtiger sei, dass man einzelne Rockpanel Tafeln im Falle einer Beschädigung ganz einfach abschrauben und ersetzen könne. „Ich plane deshalb auch gerne mit Rockpanel, wenn ich einen Kindergarten oder eine Schule entwerfe“, berichtet er. „Es gibt diese Tafeln in so vielen Farben und Designs, dass man sehr frei gestalten kann. Und wenn ein Kind einmal mit dem Dreirad gegen die Fassade donnert oder eine Tafel zerkratzt wird, kann man sie eben ganz einfach austauschen. So bleibt auch ein öffentliches Gebäude länger schön.“
Kosten gesenkt
Anders als eine Bekleidung aus Naturstein spare eine vorgehängte hinterlüftete Fassade mit Rockpanel überdies auch noch Gewicht. Die Kosten für die Statik des Gebäudes fallen also geringer aus, was für Städte und Kommunen ein weiteres wichtiges Argument für den Einsatz der Rockpanel Tafeln sei, so Ripperda. „Wer wirtschaftlich bauen und vor allem unterhalten will, dem empfehle ich eine vorgehängte hinterlüftete Fassade und sehr gerne Rockpanel.“
Bautafel
Bauherr: Stefan Höötmann / Till Meyer / Carsten Ripperda
Architekt: Ripperda Bauplanungs- & Ingenieurbüro, Lingen
Verarbeiter Fassade: Schwerdt Bauelemente GmbH & Co. KG, Lingen
Produkte: Rockpanel Woods, Dekor Erle, 8 mm
Fertigstellung: Oktober 2022