Der Brennwert von Baustoffen hat einen großen Einfluss auf ihr Brandverhalten. Vergleichen Sie die PCS-Werte der üblichen Fassadenverkleidungen und erfahren Sie, was dies für den Brandschutz Ihres Gebäudes bedeutet.
ACP und ACM: Welche Risiken bestehen im Hinblick auf den Brandschutz?
ACP (Aluminium Composite Panel = Aluminium-Verbundplatten) oder ACM (Aluminium Composite Materials = Aluminium-Verbundmaterial) sind flache Platten, bestehend aus zwei dünnen, bandbeschichteten Aluminiumblechen, die um einen Nicht-Aluminiumkern verklebt sind. Der gängigste ACP-Kern für Fassadenanwendungen ist derzeit ein mineralgefüllter Polymerkern mit Flammschutzmitteln. Diese Materialien sind brennbar, haben jedoch ein akzeptables Brandverhalten. ACMs mit einem hochentzündlichen Polyethylen- oder Polyurethankern ohne Flammschutzmittel weisen ein sehr schlechtes Brandverhalten auf.
Als Folge der Grenfell-Brandkatastrophe wurden Produkte dieser Bauart in vielen Ländern aus dem Handel genommen oder sogar für die Verwendung in hinterlüfteten Fassaden verboten. Dieses Verbundmaterial ist jedoch weiterhin auf dem Markt erhältlich. Im Falle eines Brandes können diese Platten delaminieren und den brennbaren Kern freilegen. Das Problem des freiliegenden Kerns wird noch verschärft, wenn die Platten in sogenannten Kassetten verbaut werden (eine häufige Anwendung von ACP). Dieser Einsatz von ACM sollte bei hinterlüfteten Fassaden grundsätzlich vermieden werden.
Neben dem brennbaren, mineralgefüllten Polymerkern mit Flammschutzmitteln bieten die meisten großen ACM-Hersteller auch Produkte mit einem mineralgefüllten, nichtbrennbare Kern an, die einen niedrigeren Brennwert aufweisen.
Wie wird Hochdrucklaminat (HPL) hergestellt?
HPL (Hochdrucklaminat)-Platten bestehen aus harzimprägnierten Zelluloseschichten, die unter Hitze und hohem Druck ausgehärtet werden. Unter diesen verschiedenen Schichten gibt es solche mit Deckschicht-Papier, Dekorpapier und Kraftpapier. HPL-Platten bestehen zu etwa 60-70 % aus Papier und zu etwa 30-40 % aus thermogehärteten Harzen. All diese Materialien sind von Natur aus brennbar und haben daher ein schlechtes Brandverhalten. Dieses Brandverhalten kann durch Zugabe von Flammschutzmitteln verbessert werden, der Brennwert dieser Materialien bleibt aber dennoch hoch.
Faserzement und Brandschutz
Faserzement ist ein Verbundwerkstoff, hergestellt aus mit Zellulosefasern verstärktem Zement. Faserzementplatten können vorlackiert oder vorgebeizt werden, oder dies kann nach dem Einbau erfolgen. Das Brandverhalten von Faserzementplatten ist aufgrund ihres geringen Brennwerts sehr gut.
Steinwollefasern: Von Natur aus brandbeständig
Rockpanel Platten bestehen aus hochverdichteten Steinwollefasern aus dem Naturmaterial Basalt (Vulkangestein). Die Tafeln werden mit einer Dekorschicht versehen. Für die Bindung der Fasern werden geringe Mengen an thermogehärtetem Harz verwendet, wodurch eine Platte mit niedrigem Brennwert und sehr gutem Brandverhalten entsteht.